
Die Ausstellung Kann ohne Vorwarnung zerbrechen / May Shatter Without Warning / Különösebb előjel nélkül összetörhet öffnet einen Dialog zwischen den Malereien der Budapester Intermedia-Künstlerin Barbara Mihályi und Werken der Hamburger Künstlerin Anna Grath.
Eröffnung: Freitag, 23. Mai, 2025, 18:00 Uhr
Mit einer Einführung von Monika Wucher, Kunsthistorikerin und Gründungsmitglied von projektgruppe.org
MOM Art Space (Valentinskamp 34, D-20355 Hamburg)
Ausstellungsdauer: 24. Mai – 1. Juni, 2025
Öffnungszeiten: Do-So, 17 – 19 Uhr
Kann ohne Vorwarnung zerbrechen / May Shatter Without Warning / Különösebb előjel nélkül összetörhet erkundet mögliche Bedeutungen von „Fragilität“. Denken wir an Fragilität, werden wir unweigerlich der Notwendigkeit „zu schützen“ gewahr. Doch was benötigt Schutz? Ist es nicht das, was nicht nur zerbrechlich, sondern auch wertvoll ist? Und was halten wir für wertvoll? Ist es nicht das, was einmalig, unwiederholbar und nicht reproduzierbar ist, weil es mit einem bestimmten geistigen Inhalt durchdrungen ist?
In früheren Zeiten schufen die Menschen Talismane und Amulette, heute wertschätzen wir Kunstwerke, welchen ein eigensinniges, intellektuelles Konzept zugrunde liegt und über lange Zeiten stellte sich der Mensch den Wert des (menschlichen) Lebens als Seele vor, welche vom Körper schützend umhüllt wird.
Zerbrechlichkeit in all ihren Formen ist ebenso eine Erinnerung an unsere Endlichkeit, an die Angst vor dem Tod, die jeder zerbrochene Gegenstand hervorruft. In der bildenden Kunst hat dies Thema eine lange Tradition und geht auf die Stilllebenmalerei zurück, genauer gesagt auf das Vanitas-Stillleben, eine Gattung des „memento mori“, welche die Vergänglichkeit des Lebens, die Vergeblichkeit des Vergnügens und die Gewissheit des Todes symbolisiert.

Für Barbara Mihályi ist Kunst eine Weg, das Phänomenale des Lebens zu interpretieren, und in diesem Sinne einer Therapie wie Selbstheilung ähnlich. Ihre Malereien sind Resonanzraum ihres persönlichen Erfahrungsschatzes und Reaktionen auf unmittelbar Erlebtes und Gefühltes. Mihályi nähert sich damit an das Zeitgenössische der Kunst.
Anna Grath arbeitet mit alltäglichen Gegenständen, welchen sie eine neue Bedeutung verleiht, indem sie sie mit (und gegen) die rechteckige Begrenzung eines Rahmens oder im Kontext eines Ausstellungsraums zusammensetzt und installiert: Sie biegt, verknotet und verformt sie und schafft so anmutige Skulpturen und unheimliche Bilder aus einem Ratschenriemen, Styropor oder einer Daunendecke.
„Call HAMBURG Call BUDAPEST Call“ ist einer Reihe von dialogische Ausstellungen, in welchen ein:e Hamburger Künstler:in auf eine:n Budapester Künstler:in trifft. Zwei Kuratorinnen und zwei Künstler:innen richten gemeinsam eine Ausstellung im MOM Art Space im Hamburger Gängeviertel aus und wenig später eine weitere Ausstellung im Kunstraum DOXA in Budapest. Auf verschiedenen Ebenen verwebt sich ein künstlerischer Dialog mit der gegenseitigen Erkundung der jeweiligen künstlerischen Praktiken und Kunstszenen der beiden Städte. Das Projekt wurde von der Kunsthistorikerin Franziska Glozer, Teil des Kurator:innenkollektivs MOM Art Space (Hamburg), und Emese Mucsi, Direktorin des DOXA (Budapest), initiiert.

Die Eröffnung von Call HAMBURG Call BUDAPEST Call #2.2:
Donnerstag, 19. Juni, 2025, 18:00 Uhr
Ort: DOXA Budapest (1081 Budapest, Bródy Sándor utca 36.)
Ausstellungsdauer: 20. Juni – 29. Juni, 2025
Öffnungszeiten: Mi-Sa, 16 – 20 Uhr
Wir danken für die großzügige Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg sowie der Liebelt Stiftung.


The exhibition May Shatter Without Warning / Különösebb előjel nélkül összetörhet / Kann ohne Vorwarnung zerbrechen opens an art dialogue between the paintings of Budapest-based intermedia artist Barbara Mihályi and works by Hamburg-based artist Anna Grath.
Opening: Friday, 23 May, 2025, 6pm
With an introduction by Monika Wucher, art historian, initiator projektgruppe.org
MOM Art Space (Valentinskamp 34, D-20355 Hamburg)
On view: 24 May – 1 June, 2025
Opening hours: Thurs-Sun, 5 – 7 pm
May Shatter Without Warning / Különösebb előjel nélkül összetörhet / Kann ohne Vorwarnung zerbrechen explores the possible meanings of fragility. When we think of fragility, the necessity of protection immediately comes to mind. And what needs to be protected? That, which is considered not only fragile but also precious. And what do we consider valuable? That, which is unique, unrepeatable, and non-reproducible because it is imbued with a specific spiritual content.
In earlier times, we created amulets and charms. Today we hold artworks with an authentic intellectual concept in high esteem, and we picture the core value of (human) life in the image of the body as a shell carrying the soul within it.
Fragility in all its forms is also a reminder of our finitude, the fear of death evoked by every broken object. In the visual arts, this subject has a long tradition, going back to still-life painting, or more precisely to vanitas still lifes, a genre of memento mori symbolizing the transience of life, the futility of pleasure, and the certainty of death.
For Barbara Mihályi art is a means of interpreting the phenomena of life – in other words, a form of therapy and self-healing that resonates with and responds to real-life experiences. Mihályi perceives this proximity to life as the contemporaneity of art.
Anna Grath typically works with ordinary objects, giving them new meaning by assembling and installing them with (and in opposition to) the rectangular boundary of a frame or in the context of an exhibition space: bending, tying, and flexing them to create graceful sculptures and uncanny images from a ratchet strap, styrofoam, or an eiderdown quilt.
May Shatter Without Warning / Kann ohne Vorwarnung zerbrechen / Különösebb előjel nélkül összetörhet is the second exhibition-pair within the project, ‘call HAMBURG call BUDAPEST call’, a series of dialogue exhibitions in which a Budapest-based artist collaborates with a Hamburg-based artist. The two curators and the two artists organize a joint exhibition together at MOM art space in Hamburg, followed by a second exhibition at DOXA art space in Budapest. On various levels, the aesthetic dialogue intertwines with mutual explorations of the respective artistic practices and art scenes of the two cities. The project was initiated by art historian Franziska Glozer, part of the curatorial collective MOM art space (Hamburg) and Emese Mucsi, director of the DOXA art space (Budapest).
Opening of Call HAMBURG Call BUDAPEST Call #2.2
Thursday, 19 June, 2025, 6pm
DOXA Budapest (1081 Budapest, Bródy Sándor utca 36.)
On view: 20 June – 29 June, 2025
Opening hours: Wed-Sat, 4 – 8 pm
We thank the ministry of culture and media Hamburg and the Liebelt Stiftung for their generous support.


